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Wetterextreme beeinflussen Ernte

Die feuchtwarme, sonnenarme und unbeständige Witterung dieses Jahres hat bisher die Obst- und Gemüseernte in vielen Regionen Deutschlands deutlich beeinflusst. Schäden sind durch Hagel zwar stärker als in 2015, aber im langjährigen Vergleich immer noch unterdurchschnittlich. Regionale Wetterextreme mit hohen und ungleichmäßig verteilten Niederschlägen, Starkregen bis hin zu Überschwemmungen beeinflussten Wachstum und Reifung etlicher Kulturen besonders im Mai und Juni. Ende Mai und Anfang Juni waren im vorderpfälzischen Gemüsebau über 800 Hektar einen längeren Zeitraum überschwemmt - mit der Folge eines Totalverlustes der dort angebauten Kulturen vom Salat bis zum Blumenkohl.

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Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hat auf der Erntepressekonferenz des DBV unterstrichen, dass die bisherige Erntebilanz 2016 bei den meisten Kulturen von einem hohen Krankheits- und Schädlingsdruck infolge der feucht-schwülen Witterung bestimmt ist. Dies führe in diesem Jahr besonders deutlich vor Augen, wie notwendig Pflanzenschutz zur Sicherung von Menge und Qualität der Ernten ist. Politik und Zulassungsbehörden forderte der Bauernpräsident auf, mehr Wirkstoffe zuzulassen und die Zulassung der Pflanzenschutzmittel EU-weit zu harmonisieren.

Der DBV hat auf der Erntepressekonferenz zu einzelnen Obst- und Gemüsekulturen, die bereits geerntet wurden oder heranreifen, folgenden Überblick bzw. Zwischenbericht gegeben:

Erdbeeren werden deutschlandweit bei einer Anbaufläche von ca. 13.000 ha um 10 Prozent weniger geerntet (rund 155.000 Tonnen nach 173.000 Tonnen im Vorjahr). In Süddeutschland gab es infolge der feucht-schwülen Witterung im Juni und Juli teils erhebliche Ausfälle durch Fäulnis und die Kirschessigfliege, jedoch ist eine ausreichende Verbraucherversorgung auch in der zu Ende gehenden Saison gewährleistet. In Norddeutschland war die Saison etwas besser als in den Vorjahren.

Bei Beerenobst liegen wegen deutlicher Schäden durch die Kirschessigfliege und der ungünstigen Witterung die Ertragserwartungen unter dem Vorjahr. Ertragserwartungen bei roten Johannisbeeren liegen voraussichtlich bei knapp 5.000 Tonnen, bei schwarzen Johannisbeeren bei 9.000 Tonnen, bei Himbeeren bei 4.500 Tonnen und bei Heidelbeeren bei 10.000 Tonnen.

Gemüse

Die Spargelsaison ist beendet, die Witterung war über weite Teile der Saison zu kühl, deshalb gab es eine etwas geringere Ernte mit 110.000 Tonnen Spargel (2015: 113.600 Tonnen). 2016 war preislich eine zweigeteilte Spargelsaison: bis Pfingsten lag der Preis über, danach deutlich unter Vorjahresniveau.

Die Anbaufläche von Zwiebeln wurde zum Vorjahr um 5 Prozent erneut ausgedehnt auf rund 11.000 ha, trotzdem ist nur Ernte von 500.000 Tonnen (2015: 498.000 Tonnen) zu verzeichnen.

Bei Möhren liegt die Erntemenge bei stabiler Anbaufläche mit 550.000 Tonnen leicht über dem Vorjahr (2015: 527.000 t).

Die Salate verzeichnen im Vergleich zu früheren Jahren lange Zeit normale Erntemengen bei ordentlichen Preisen. Die trifft für das gesamte Salatsortiment vom Kopfsalat über bunte Salate bis zum Eissalat zu.

Die Blumenkohlsaison ist bislang von einer sehr gleichmäßigen Preisgestaltung geprägt, die für Blumenkohl eher untypisch ist. Die Preise waren bis Ende Juni etwas überdurchschnittlich.

Ähnlich entwickeln sich die Preise für Brokkoli. Seit Juli sind allerdings Preisschwankungen zu verzeichnen, zunächst lagen die Preise unter dem mehrjährigen Durchschnitt, ab der 2. Juliwoche stiegen sie teilweise recht deutlich an.

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