i.m.a. fordert bessere Aufklärung bei Pflanzenschutzmitteln
Diskussionen um die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sorgen immer wieder für Verunsicherung in der Bevölkerung – wie jetzt im aktuellen Streit um die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat. Angesichts des aktuellen Streits plädiert der i.m.a e.V. (information.medien.agrar e.V.) für mehr Engagement in der Verbraucheraufklärung.
- Veröffentlicht am
„Die moderne Landwirtschaft kann das Wachstum der Pflanzen nicht allein der Natur überlassen“, sagt Patrik Simon vom gemeinnützigen Verein i.m.a – information.medien.agrar e.V. „Seit die Menschen den Acker bestellen und Tiere halten, suchen sie immer wieder nach Möglichkeiten, um ihre Ernte zu sichern und ihre Tiere zu schützen. Das ist in der Bio-Landwirtschaft nicht anders als beim konventionell arbeitenden Landwirt.“
Simon bedauert es, dass sich in der Diskussion um die Ernährungssicherung der Menschen immer häufiger eine „Schwarz-Weiß-Sicht auf Fakten“ entwickelt und tendenziöse Ansprüche auf die Deutungshoheit ein gemeinsames Streben nach kompromissfähigen Lösungen blockieren. „Gute Informationsangebote sollten nicht verunsichern, sondern aufklären und die Meinungsbildung der Verbraucher befördern.“ Zum Thema Pflanzenschutz verweist er u.a. auf die i.m.a-Zeitschrift „lebens.mittel.punkt“, die vier Mal im Jahr erscheint. Bereits in Heft 2011-03 habe man zum Thema „Pflanzenschutz“ einen ausführlichen Beitrag publiziert. Simon: „Damit sind wir auf so großes Interesse gestoßen, dass inzwischen alle Hefte vergriffen sind. Die Ausgabe steht online noch zur Verfügung, und an den zunehmenden Abrufzahlen merken wir das steigende Interesse.“
Auch, dass sich nicht alle Akteure in der Kommunikation landwirtschaftlicher Themen an dieser Aufklärungsarbeit beteiligen, bedauert der i.m.a-Experte und fragt: „Warum wird die Positionierung in wichtigen Fragen wie dem Pflanzenschutz so oft den Kritikern der konventionellen Landwirtschaft überlassen?“ Die Agrar-Wirtschaft – vom Pflanzenschutzmittelhersteller über den Agrarhandel bis zu den Lebensmittelproduzenten – hätte ihr Forum und ausreichend finanziellen Spielraum, um für Aufklärung beim Verbraucher zu sorgen und so eine sachliche Debatte zu fördern. Simon ist überzeugt: "Verbraucherkommunikation ist der Schlüssel für die Akzeptanz unserer modernen Landwirtschaft und der Menschen, die sich täglich für unsere Nahrungsmittelvielfalt engagieren. Gerne sind wir auch weiterhin bereit, alle Partner zu unterstützen, die bei diesem Dialog mitwirken wollen."
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.