Verbundvorhaben Lückenindikation fortsetzen
- Veröffentlicht am
Mit diesen aus dem Berufsstand aufgebrachten finanziellen Mitteln unterstrich der Vorstand, dass eine Verbesserung der Zulassungssituation von Pflanzenschutzmittel im Gemüsebau mit seinen vielen Kleinkulturen nach wie vor dringend geboten ist. Gleichwohl wird Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt beim Wort genommen, der auf der 50. Herbsttagung des deutschen Gemüsebaus im November vergangenen Jahres in Nürnberg eine weitere Förderung dieses Verbundvorhabens Lückenindikation in Aussicht gestellt hatte.
Die Vorstandsmitglieder stellten übereinstimmend fest, dass die zonale Zulassung in der EU noch keinesfalls
gut funktioniert. Die Verfahren seien deutlich aufwendiger als die früheren eingespielten nationalen
Vorgehensweisen. Verbesserungswürdig sei beispielsweise der Informationsaustausch zwischen den
Mitgliedsstaaten. Aber auch die Schaffung einheitlicher Anwendungsbestimmungen müsse angestrebt werden. Kontraproduktiv und schwierig sei zudem die Entwicklung bei Insektiziden. Die Anzahl der
zugelassenen Wirkstoffe nehme ab. Dadurch bestehe die Gefahr von Resistenzbildungen, da kein ausreichender Wirkstoffwechsel mehr möglich sei. Auch der Lebensmitteleinzelhandel setze aus Imagegründen eigene Standards, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen. Weder die
Sicherheit der Produkte noch der Umwelt werde dadurch erhöht, stellte der Vorsitzende Ufen fest.
Neben dem Verbundvorhaben Lückenindikation sieht der Vorstand auch Handlungsbedarf bei der EU-Harmonisierung. Dazu bedarf es eines engen Kontaktes zu den EU-Vertretungen der Verbände, den EU-Lückenarbeitsgruppen, den Pflanzenschutzdiensten, zur Bund-Länder-Arbeitsgruppe „Lück“ und zu den
Unterarbeitsgruppen, flankiert durch Gespräche mit der Industrie.
Ein weiteres Thema war eine Anfang 2015 vom ZVG in Auftrag gegebene repräsentative Verbraucherstudie.
Diese ging der Frage nach, wie der deutsche Gartenbau von Konsumenten wahrgenommen wird. Michael
Legrand vom Grünen Medienhaus stellte die wichtigsten Ergebnisse vor: Danach wird der Gartenbau
überwiegend positiv wahrgenommen. Besonders die Fachsparten Obst- und Gemüsebau wurden sehr
positiv bewertet. Das Image des Gärtners steigt mit zunehmendem Alter der Befragten. Das größte Wissen
aller im Gartenbau vorkommenden Produkte wird bei Gemüse angegeben. Die deutsche Herkunft von
Gemüse und Obst (72 Prozent) und die regionale Herkunft (70 Prozent) sind den Verbrauchern sehr wichtig.
Dennoch zeigt die Studie, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um das Image gartenbaulicher
Produkte und Dienstleistungen zu stärken.
Mit dem Beschluss der Bundesregierung, im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) das
Bundesprogramm zur Förderung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft und im Gartenbau wieder
aufzunehmen, wurde eine für den Gartenbau/Unterglasgemüsebau wichtige Entscheidung für Innovationen
getroffen. Für das Bundesprogramm stellt die Bundesregierung 15 Millionen Euro in 2016 und je 25 Millionen
für 2017 und 2018 bereit. Der Zentralverband Gartenbau setzt sich seit Jahren für eine energieeffiziente
Produktion im Gartenbau und in der Landwirtschaft ein. Es werden sowohl Investition als auch Beratung in
Energieeffizienz gefördert.
Bereits jetzt zeigt sich, dass mit dem im Jahr 2013 ausgelaufenen Bundesprogramm zur Steigerung der
Energieeffizienz ein erheblicher Beitrag geleistet wurde. Der Anteil an Investitionen in
Gewächshausneubauten und Sanierungen ist messbar gestiegen, betonte Gabriele Harring vom ZVG. Mit
dem neuen Programm könne dieser Trend fortgesetzt und das hohe Einsparpotenzial im Gartenbau optimal
ausgeschöpft werden, so Harring. Auf der Internetseite sind die Unterlagen für Antragsteller abrufbar.
Beschlossen wurde auf der Vorstandssitzung zudem, dass der Internetauftritt der Bundesfachgruppe
Gemüsebau www.gemuesebau.org grundlegend überarbeitet wird.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.