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Landwirtschaft muss Pflichtfach werden

Die Landwirtschaft kommt im Schulunterricht zu kurz. Mehr als die Hälfte der Bürger wünschen sich eine stärkere Berücksichtigung landwirtschaftlicher Themen in den Schulen. Zwei Drittel fordern sogar, diese Themen sollten verpflichtend unterrichtet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Emnid-Umfrage, die im Auftrag des gemeinnützigen Vereins information.medien.agrar e.V. (i.m.a) durchgeführt wurde.
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Rund 68 Prozent aller Bundesbürger halten es für wichtig, dass Agrar-Themen Pflichtstoff im Schulunterricht werden. Die Mehrheit der Bundesbürger meint, dass der Unterricht über die Produktion unserer Lebensmittel, die Vermittlung von Wissen über das Leben in der Landwirtschaft und deren Bedeutung für die Gesellschaft fest in den Lehrplänen verankert werden soll. Ansonsten werden diese Themen nur von engagierten Lehren unterrichtet. Vor allem in den Altersbereichen der 14- bis 29-Jährigen und Befragte über 40 Jahren stimmten dieser Meinung mit 70 Prozent zu

Nachholbedarf in Sachen Ernährung

Einen hohen Nachholbedarf sehen 16 Prozent der Bundesbürger in Fragen der richtigen Ernährung, der Erzeugung und Herkunft von Lebensmitteln. Für 13 Prozent sollten Themen der Bio-Landwirtschaft mehr als bisher in die Lehrpläne einfließen.
Die Umwelt und der Umweltschutz in der Landwirtschaft sind immer noch für zwölf Prozent der Befragten ein wichtiges Unterrichtsthema. Artgerechte Tierhaltung oder der Einsatz von Pestiziden sind mit fünf Prozent keine Themen, die im Unterricht vorrangig behandelt werden sollten.
Demnach wundert es die Mehrheit der Bundesbürger nicht, dass im Unterricht derzeit kein realistisches Bild der Landwirtschaft vermittelt wird. Bei den Befragten, die in einem Haushalt mit Kindern leben, fällt dieses Urteil noch deutlicher aus: Mehr als zwei Drittel zweifeln die Realitätsnähe an. „Dieses Ergebnis zeigt: Je mehr Kontakt zur Schule besteht, umso größer ist das Bewusstsein, dass der Unterricht kein wirklichkeitsgetreues Bild der Landwirtschaft vermittelt und daher dringender Korrekturbedarf besteht“, so i.m.a-Geschäftsstellenleiter Patrik Simon.

Praxisbezogener Unterricht als Lösung?

Simon verweist darauf, dass bereits 2012 in einer Umfrage 61 Prozent der Bundesbürger beklagt hätten, im Unterricht würden zu wenig landwirtschaftliche Themen behandelt. „Damals kritisierten 64 Prozent, dass in den Schulen ein unrealistisches Bild der Landwirtschaft vermittelt wird. Zwei Jahre später stellt sich die Frage, warum sich an diesem Resultat nichts Grundlegendes verändert hat und wer daran Interesse haben könnte, dass unsere Jugend weiterhin uninformiert und zum Teil sogar mit falschen Vorstellungen aufwächst.“
Eine Lösung für die Bildungsmisere bei landwirtschaftlichen Themen könnte somit ein praxisorientierter Unterricht sein. Landwirtschaftsbezogene Projektarbeiten, Besuche auf Bauernhöfen und gemeinsames Kochen sind hierbei nur einige Vorschläge. Diese Auffassung vertritt mit mehr als 80 Prozent der Befragten eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger. „Die deutschen Landwirte sind bereit, Schulklassen zu empfangen“, weiß Patrik Simon, der bereits rund 70.000 Lehrer und Lehrerinnen mit didaktischem Unterrichtsmaterial unterstützt.

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