Umweltausschuss des Europa-Parlaments lehnt zonale Zulassung von Pflanzenschutzmitteln ab
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Nach dem Willen des Ausschusses soll die nationale Zulassung auch in Zukunft mit allen ihren Wettbewerbsverzerrungen und -benachteiligungen im Vordergrund stehen.
Für den deutschen Obst- und Gemüsebauer betont der Vorsitzende Gerhard Schulz in einer ersten Reaktion, dass dieser „Rückfall in nationalen Eigensinn“ den heutigen Anforderungen des Binnenmarkts in keiner Weise gerecht werde und ihn im Gegenteil konterkariere. Notwendig sei es, wie der Berufsstand vielfach gefordert habe, mit Hilfe der zonalen Zulassung als Zwischenschritt zu einer europäischen Zulassung von Pflanzenschutzmitteln, die Verfügbarkeit von geprüften und sicheren Mitteln zu verbessern und damit auch dem Verbraucherschutz zu helfen.
Wie die EP-Abgeordneten Anja Weisgerber und Christa Klaß betonten, bringe es nichts, wenn in Deutschland streng entschieden werde und die Nachbarn dagegen großzügiger seien, aber alle Produkte auf den Tischen der Verbraucher landeten. Mit den Entscheidungen des Umweltausschusses würden bestehende Wettbewerbsverzerrungen in der EU weiter zementiert, betonte Gerhard Schulz. Nachdrücklich fordert unser Berufsstand eine Korrektur des Votums durch das Plenum des Europäischen Parlaments. Die zonale Zulassung müsse zusammen mit dem Instrument der gegenseitigen Anerkennung Wirklichkeit werden.
Der Beirat für modernen und nachhaltigen Pflanzenschutz der Fachgruppe Obstbau und der Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) haben dazu alle 129 EU-Abgeordneten angeschrieben.
Jochen Winkhoff
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