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Bundesfachgruppe Gemüsebau: Konsequenzen aus Erntehelfermangel ziehen

„Die Gemüseernte verrottet auf den Feldern“, lautete vor vier Wochen die Schlagzeilen in den Medien. Darauf, dass den deutschen Gemüseerzeugern ein Arbeitskräfte- Engpass drohen würde, hatten die Fachgruppe Gemüsebau im Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) bereits mehrfach hingewiesen.
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Säulen des Betriebs: Ohne genügend motivierte Erntehelfer ist die
Existenz der deutschen Obst- und Gemüsebauern unsicher.
Säulen des Betriebs: Ohne genügend motivierte Erntehelfer ist die Existenz der deutschen Obst- und Gemüsebauern unsicher.Robert Winkhoff
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Die Problematik ist differenziert zu betrachten. „Ohne ausreichend zur Verfügung stehende und motivierte Saison-Arbeitskräfte sind Obst- und Gemüseanbau, also auch die Spargelernte, nicht möglich“, betont Gerhard Schulz als Vorsitzender der Fachgruppe Gemüsebau und des BOG. Und weiter: „Es ist richtig, dass einige unserer Unter nehmer den Spargel nicht vollständig abernten konnten, weil zu wenig Saison- Arbeits kräfte zur Verfügung standen. Denn nach einer Blitz umfrage der Fachgruppe Gemüsebau Anfang Juni sind 20% bis 40% der polnischen Saison-Arbeits kräfte in dieser Saison nicht wie ge plant in den Gemüsebau betrieben erschienen.“ Grund dafür sei beispielsweise Konsequenzen aus Erntehelfermangel ziehen die Abwanderung der Ernte helfer in andere EU-Länder. Denn dort werde teilweise die Erteilung von Arbeitsgenehmigungen für Bürger aus den EU-Beitrittsstaaten großzügiger geregelt und die Tätigkeit nicht auf vier Monate beschränkt. Um diese Lücke für die gesamte Erntezeit wieder zu füllen, stehen jedoch den deutschen Gemüsebaubetrieben nicht genügend motivierte inländische Saison-Arbeitskräfte zur Verfügung. „Außerdem ist die deutsche Eckpunkteregelung total gescheitert“, bilanzierte Schulz. „Doch auch unsere Betriebe stehen in der Pflicht, sich den geänderten Bedingungen des Arbeitsmarkts anzupassen.“ Belastend, so Schulz, sei für die Betriebe der große bürokratische Aufwand, wie etwa das Ausfüllen einer Menge von Formularen, und das sogar in polnischer oder rumänischer Sprache. Die sozialversicherungsrechtlichen Vorschriften seien kaum zu durchschauen und verunsicherten die Anbauer. Daher bekräftigt die Bundesfachgruppe Gemüsebau ihre dringenden Forderungen an die politisch Verantwortlichen, die Eckpunkteregelung noch deutlicher als bisher schon geschehen den Erfordernissen im Gemüsebau anzupassen, die Bürokratie abzubauen und praxisgerechte Lösungen anzubieten. Zudem muss ermöglicht werden, zukünftig motivierte Saison-Arbeitskräfte aus weiteren osteuropäischen Ländern (Ukraine, Weißrussland) in Deutschland arbeiten zu lassen. „Nachdem nun die Probleme in der Spargelernte für Jedermann sichtbar wurden, müssen Konsequenzen für die Zukunft gezogen werden, um mit der Ernte auch die Existenz vieler Gartenbaubetriebe zu sichern“, betonte Schulz.

Jochen Winkhoff, Berlin
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