Nachhaltiger Wassereinsatz mit Pflanzenkläranlage
Beim Gemüsebaubetrieb Fehmel, Mutterstadt, fallen in der Saison durch die Wäsche von Radies, Bundmöhren und Frühlingszwiebeln pro Tag 50 bis 100 m3 stark verschlammtes Abwasser an. Der Betrieb Fehmel, der bereits in anderen Bereichen nachhaltig wirtschaftet, setzte auch für die Waschwässer seines Betriebs ein nachhaltiges Konzept um.
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Peter Fehmel beauftragte die areal – Gesellschaft für nachhaltige Wasserwirtschaft mbH, St. Alban/Rheinland-Pfalz, mit der Planung und dem Bau einer Pflanzenkläranlage (PKA) zur Reinigung des stark verschlammten und mit Pflanzenresten verschmutzten Gemüsewaschwassers. Die Pflanzenkläranlage ist so konzipiert, dass zunächst ein großer Anteil Schlamm und die groben Pflanzenreste in speziellen Absetzbecken zurückgehalten werden. Dann wird das vorgereinigte Abwasser auf zwei mit Schilf bewachsene insgesamt circa 800 m2 große Bodenfilter aufgebracht. Die areal GmbH ist spezialisiert auf die Anpassung von naturnahen Abwasserbehandlungssystemen unter Berücksichtigung der individuellen Anforderungen der Betriebe.
Für die Gemüsewaschwasser-PKA wurde beispielsweise zum Herausfiltern von feinen mineralischen Bestandteilen wie Ton oder Schluff ein spezielles vorgeschaltetes Filtersystem entwickelt. Das vorgereinigte Waschwasser durchfließt dann vertikal den Bodenfilter und wird dort durch Mikroorganismen auch biologisch gereinigt. Die Schilfbepflanzung dient in erster Linie der Lockerung und Offenhaltung des Bodenfilters, aber auch dem Eintrag von Luftsauerstoff durch das weitverzweigte Wurzelsystem in die tieferen Filterzonen. So hält die Pflanzenkläranlage – entgegen dem weit verbreiteten Vorurteil – auch bei kalter Witterung die Anforderungen ein.
Das gereinigte Waschwasser kann nun entweder in die Brauchwasserkreisläufe zurückgeführt (zum Beispiel PKA Fehmel, Mutterstadt) oder zur Bewässerung (PKA Renner, Fußgönheim) genutzt werden.
areal GmbH, Hengstbacherhof
areal GmbH, Hengstbacherhof
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