Saatgutbehandlung vor Ort
Bislang war die sichere, chemiefreie Behandlung von Saatgut mit dem vom Fraunhofer FEP entwickelten Verfahren zur Elektronenbehandlung nur für große Mengen von bis zu 25 t/h Saatgut geeignet. Das heißt, der Betrieb geschweige denn der Kauf einer Anlage für deutlich kleinere Mengen hat sich bisher nicht gelohnt.
- Veröffentlicht am
Das soll nun anders werden. Denn bei manchen Produkten liegt der stündliche Durchsatz bei weniger als 5 t/h, wie zum Beispiel bei Gemüsesamen. Das Fraunhofer Institut hat zusammen mit Partnern an einer Lösung gearbeitet. Dabei wurde eine hochproduktive und gleichzeitig kompakte Anlage entwickelt, mit der eine chemiefreie Behandlung von Saatgut vor Ort möglich sein soll. Damit soll die Elektronenbehandlung einem wesentlich größeren Anwenderkreis zugänglich gemacht werden. Da bei dieser Anlage auf thermische Emitter verzichtet werden konnte, reicht eine einzige Elektronenquelle für die gleichmäßige und allseitige Behandlung aus. Dadurch ließ sich die Anlage so kompakt bauen, dass sie in einen Kleintransporter passt und dort betrieben werden kann.
Ab Frühjahr 2017 soll diese mobile Anlage in Deutschland und im Ausland im Einsatz sein. Das neue Konzept wurde auf der Fachausstellung für Landwirtschaft und Ernährung, Fischwirtschaft, Forst, Jagd und Gartenbau (MELA) 2016 in Mühlengeez präsentiert.